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Der Leuchtturm

Morgenrunde mit dem Hund in einer fremden Stadt. Ich komme um die Ecke und zwischen den Häusern entdecke ich ihn. Einen Leuchtturm.

Ich halte inne und bin erstaunt, verwundert, irritiert.

Ein Leuchtturm mitten in der Stadt. Ein Leuchtturm der den Schiffen den Weg weist. Eigentlich.

Wem weißt er hier den Weg? Wohl kaum den Schiffen, oder doch?

Irgendwie denke ich, sieht er gar nicht verloren aus. Er strahlt mich an.

Leuchttürme lassen die Schiffe sicher in den Hafen fahren. Und hier?

Sicher sein, ein Gedanke kommt mir auf. In dieser unsicheren Zeit, kann ich da sicher sein? Hier in der Ferne, weit von zu Hause entfernt?

Ein Leuchtturm gibt die Richtung vor. Gibt Orientierung in einer unsicheren Umgebung.

Folge ich seinen Zeichen, kann ich sicher ankommen.

Ich möchte sicher ankommen. Im Urlaub ankommen. Sicher durch den Urlaub kommen. Wie kann meine Richtung aussehen? Woran orientiere ich mich hier in der Ferne?

Auf einmal ist es ganz klar. Auch hier in der Ferne werde ich die neuen Regeln nicht vergessen die uns in unserer unsicheren Zeit Orientierung geben. Sie sind längst Alltag geworden und gehören dazu. Auch hier.

Wenn wir uns alle darauf besinnen und daran halten, sind wir kleine Leuchttürme!

Kerstin Janisch