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Ich denk an dich.

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ Psalm 8, Vers 5.

Mit „Offenbarung der Herrlichkeit Gottes am Menschen“ überschreibt Martin Luther diesen Psalm. Der Sonntag ist für viele Menschen arbeitsfrei, für andere in den Wohnstätten, Pflegeheimen, Krankenhäusern, Sozialstationen etc. geht die Alltagsroutine weiter, sie müssen ihren Dienst versehen.

Sie „nehmen sich“ der Menschen an, die auf Assistenz, Hilfe oder Pflege angewiesen sind. Es ist ein unschätzbarer Wert, dass wir Menschen haben, die sich anderer Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen annehmen. Die hinter uns liegenden Wochen seit Mitte März haben gezeigt, wie vielfältig das „Annehmen“ von fremder Last gestaltet sein kann.

Es ist wunderbar, dass Sie sich die Zeit nehmen, um diese Zeilen zu lesen und an diesem Sonntag Dienst versehen. Unterscheidet sich dieser Dienst heute von den Tagen zuvor? Feiern Sie mit den Menschen in Ihrer Arbeitsumgebung den ersten Tag der Woche, den Auferstehungstag, den Sonntag?

Der Vers aus dem 8. Psalm erinnert uns, dass Gott der HERR auf jeden Fall an uns denkt und uns im Blick hat. Und wir werden in vielfältiger Weise erinnert, dass Gott seine schützenden Hände über uns gehalten hat, an uns denkt.

So bin ich sehr froh, dass bis heute keine Menschen in den Wohnstätten an Covid 19 ernsthaft erkrankt waren oder schlimmer, gestorben sind. Viele Beispiele verdeutlichen, dass gerade in den ersten Märztagen viele Menschen unwissend angesteckt wurden. So werden bei einer Chorprobe des Berliner Doms am 09.März 2020 ca. 60 von 80 Sängern infiziert, sogar die Klavierspielerin, die in gebührendem Abstand am Flügel saß.

Ich bin überzeugt, dass viele Maßnahmen, Regeln, Anweisungen, Konzepte etc. die Ausbreitung wesentlich verringert haben, dennoch bleibt immer ein Unsicherheitsfaktor übrig. Und das ist so gut wie nicht beeinflussbar. So bin ich sehr gerührt, wenn ich das Verständnis von Menschen mit Beeinträchtigung erlebe, wie sie im Gottesdienst ihren Mund-Nasen-Schutz tragen. Sie haben verinnerlicht, dass diese Maßnahmen zum Schutz aller beitragen.

Gott hat uns zu „seinem Bilde, zum Bilde Gottes“ geschaffen (1. Mose 1, Vers 27) und zu dieser Verantwortung für uns Menschen steht Gott noch heute, unabhängig was uns gerade intensiv beschäftigt.

Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen Gott heute begegnet und Sie einen gesegneten Sonntag erleben!

Herzliche Grüße aus Blütenberg Matthias Waldmann

Foto: Matthias Waldmann