{Play}

Hoffnungstaler Stiftung Lobetal errichtet Hospiz in Wandlitz

So soll das Hospiz von außen aussehen.

Zwischen dem altem Wandlitzer Dorfkern und dem südlichem Seeufer am Rande des Bürgerparks entsteht in den kommenden beiden Jahren ein Hospiz mit 16 Plätzen, das von der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal betrieben wird. Für Geschäftsführer Martin Wulff wird das Vorhaben an der Kirchstraße 11 ein „Ort des Lebens“. Er sagte anlässlich des Pressetermins am 31. März in der Wandlitzer Kulturbühne „Goldener Löwe“: „Hier werden Menschen leben, die in besonderer Weise wissen, dass ihre Tage gezählt sind. Aber sie wissen auch, dass das Sterben zum Leben gehört.“ Baustart wird im kommenden Frühjahr sein. Mit der Eröffnung wird im Mai 2023 gerechnet.

Der Innenhof wird mit einer schönen Grünanlage gestaltet.

Die Stiftung verfügt bereits über jahrzehntelange Erfahrungen in der Hospizarbeit in Berlin und will dafür Sorge tragen, dass der Neubau in der Barnimgemeinde ein Ort wird, „der integriert werden soll in die Umgebung, von dem Würde und Menschlichkeit ausstrahlt und von dem die Botschaft ausgeht: Sterben ist Teil des Lebens“, wie Martin Wulff unterstrich.

Das mit der Planung beauftragte Kleinmachnower Architekturbüro Parmarkeli - Fountis stellte auf dem Pressetermin einen Entwurf vor, der diese Zielstellung aufnimmt. Statt Fluren dominiert ein Rundgang entlang eines Atriums das eingeschossige Gebäude in Holzbauweise, das sich harmonisch in das seenahe Gelände im geplanten Wandlitzer Bürgerpark eingliedert und die Naturlandschaft aufnimmt. Gemeinschaftsräume ermöglichen ebenso wie großzügig gestaltete Zimmer für Bewohner und deren Gäste eine familiäre Atmosphäre. Das Hospizgelände bleibt öffentlich zugänglich und grenzt sich baulich nicht zu Park und Seezugang ab.

Die großzügigen Fenster ermöglichen eine schöne Aussicht auf den Innenhof.

Der Wandlitzer Bürgermeister Oliver Borchert würdigte das Projekt als Beweis für das Engagement und die Verwurzelung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal in seiner Gemeinde. Hier würde der Neubau dazu beitragen, dass Hospizarbeit nicht an den Rand gedrängt, sondern als Teil der Gemeinschaft begriffen werde.

Ein Aspekt, der auch Anette Adam, Leiterin des Berliner Lazarus-Hospiz, wichtig war. Sie beschrieb die Selbstbestimmung, die Menschen, die hierher kommen, leben können: „Im Hospiz angekommen darf erst einmal durchgeatmet werden. Es gibt kein: sie müssen aufstehen, sie müssen essen, sie müssen diese oder jene Medikamente nehmen. Wir machen Angebote aus professioneller und menschlicher Sicht.“

Die Angebote werden sich nachbarschaftlich erweitern. Die Stiftung erwarb kürzlich das angrenzende Grundstück Kirchstraße 12. In Planung sind dort Angebote zum inklusiven Wohnen sowie der Betrieb eines Gewächshauses durch die Hoffnungstaler Werkstätten. Eine bereits vorhandene Reithalle kann für therapeutisches Reiten genutzt werden.

Auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 3. Mai im Wandlitzer Kulturhaus soll darüber ausführlich informiert werden.