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Statt Hotel entstand eine Pflegeeinrichtung: 25 Jahre Lazarus-Haus Waltersdorf

Das Lazarus Haus Waltersdorf, ein stationäres Pflegeheim der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, hat am 9. November das 25-jährige Jubiläum gefeiert.

Eigentlich sollte in Waltersdorf in der Neusorge 13 einmal ein Hotel stehen. Heute befindet sich stattdessen das Lazarus Haus Waltersdorf, ein stationäres Pflegeheim der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Am 9. November konnte das 25jährige Jubiläum gefeiert werden.

Blick in die Entstehungsgeschichte

Anfang der 1990er Jahre nahmen die Stimmen zu, dass die Versorgungssituation der älteren Menschen in der Region dringend verbessert werden müsse. So heißt es in einem Schreiben vom 3. September 1991 der Gemeinde Waltersdorf an Pfarrer Albruschat, Direktor des Lazarus-Kranken und Diakonissenhauses: „Der desolate Zustand vorhandener Feierabend- und Pflegeeinrichtungen, die völlig unzureichenden Kapazitäten und fehlende Finanzierungsmittel führen inzwischen so weit, daß die Betreuung alter und vor allem pflegebedürftiger Bürger nicht abgesichert werden kann.“ Verbunden war damit die Bitte, sich für die Verbesserung der Situation zu engagieren. Treibende Kraft war auch Christa Döhnert, tätig in der Sozialstation Waltersdorf und spätere Mitarbeiterin im Lazarus Haus. Sie wandte sich mit der eindringlichen Bitte um Hilfe nach Berlin, ebenfalls an Pfarrer Albruschat.

Eine Option war, aus dem halbfertigen Bau eines Hotels in Waltersdorf ein Pflegeheim zu errichten. Schwester Brigitte Queißer, gebürtige Waltersdorferin und Oberin im Mutterhaus der Lazarus-Stiftung, machte sich für diese Lösung stark und brachte die Überlegungen in das Kuratorium der Stiftung ein. Die finanziellen Fragen konnten zunächst nicht geklärt werden, dennoch suchte man nach einer Lösung. Der Durchbruch kam bei einem Treffen im Herbst 1992 im Altenpflegeheim in Großschönau, an dem neben den Bürgermeistern der Region, der Landrat und auch die damalige Bundestagspräsidentin Dr. Rita Süssmuth teilnahmen.

Drei Jahre später, am 9. November 1995, wurde das Lazarus Haus in Waltersdorf feierlich eröffnet. „Wir waren damals eines der ersten neuen Pflegeheime in der Gegend und auch einer der größten Arbeitgeber“, erinnert sich jetzige Heimleitern Barbara Limburger, die zu den Mitarbeiterinnen der ersten Stunde zählt.

Zunächst zogen 30 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem baufällig gewordene Altenheim in Großschönau ein. In nur kurzer Zeit war das neue Pflegeheim belegt. Die älteren Menschen kamen aus den umliegenden Orten, einige zogen aus den westlichen Bundesländern zurück in ihre alte Heimat.

Erste Heimleiterin war Schwester Brigitte Queißer. „Mit ihrer großen Erfahrung, den regionalen Kenntnissen und Netzwerken brachte sie neue Haus schnell zum Erfolg“, berichtet Barbara Limburger. Schwester Brigitte konnte allerdings nur zeitlich begrenzt in Waltersdorf und in Berlin arbeiten. Schließlich liegen zwischen beiden Orten fast 400 Kilometer, die zu bewältigen waren.

 

„Das Konzept sah vor, dass wir ein offenes Haus sind“, betont Barbara Limburger. Es gab dort eine öffentliche Gaststätte. Der Friseur sowie die Praxis für Physiotherapie mit Warmbad sind immer noch für externe Nutzerinnen und Nutzer geöffnet. „Dies bringt eine hohe Akzeptanz bei den Waltersdorfern mit sich“, so Frau Limburger.

Mit den Jahren wechselte das Haus zum Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk Berlin und wieder zurück in die der Lazarus-Stiftung, bevor es 2011 in die Verantwortung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal überging.

Ihr Fazit anlässlich des silbernen Jubiläums formuliert Barbara Limburger so: „Die Pflegeheimlandschaft in den vergangenen 25 Jahren hat sich sehr gewandelt. Fast jeder Ort hat nun mindestens ein Pflegeheim, altengerechtes Wohnen, Tagespflege oder mindestens einen ambulanten Pflegedienst. Und doch haben wir uns in den 25 Jahren behaupten können und haben einen festen Platz in der Pflegelandschaft. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Mit dem Leitspruch von Pfarrer Bögehold, dem Gründer der Lazarus-Stiftung vor 155 Jahren
„Niemanden und nichts aufgeben“ wünscht sie dem Lazarus   Haus Waltersdorf viele gute Jahre sowie Gottes Schutz und Segen. Gleichzeitig verbindet sie damit einen großen Dank an die Mitarbeitenden für das herausragende Engagement in den vergangenen Jahren sowie für die Verbundenheit mit dem Lazarus Haus und seinen Bewohnerinnen und Bewohner.

Wolfgang Kern

Leiter Kommunikation und Spenden

10.11.2020

Hoffnungstaler Stiftung Lobetal