Neue Impulse durch Fachtag
Zum Fachtag für Beschäftigung und Bildung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal trafen sich am 8. Oktober rund 100 Fachkräfte des Bereichs Teilhabe aus Berlin und Brandenburg, um gemeinsam neue Wege für Teilhabe, Bildung und berufliche Entwicklung von Menschen mit Behinderung zu gestalten. Der intensive Austausch, zahlreiche Workshops und klare Vorstellungen zur weiteren Entwicklung geben dem Engagement in den Verbünden spürbar neuen Rückenwind.
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Maria Feske, Leiterin des Beschäftigungs- und Förderbereichs der Warschauer Höfe inklusiv, und Anett Pels, Teamleitung Beschäftigung und Bildung im Verbund Nord-Ost–Brandenburg, betonten zur Begrüßung: „Großartig, was Sie hier, was wir zusammen auf die Beine gestellt haben. Dieser Fachtag macht es möglich, sich inhaltlich auszutauschen, zu überlegen, was machen andere Standorte, was können wir voneinander lernen? Das ist von großem Wert für die über 400 Leistungsberechtigten des Bereichs Beschäftigung und Bildung.“
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Vorausgegangen war ein über zweijähriger Prozess, in dem sämtliche tagesstrukturierenden Beschäftigungs- und Bildungsangebote aus Berlin und Brandenburg zusammengeführt und auf eine gemeinsame konzeptionelle Grundlage gestellt wurden. Ein sichtbares Ergebnis dieser Arbeit ist beispielsweise eine Broschüre, die alle 17 regionalen Angebote übersichtlich auf einer Doppelseite darstellt.
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Vorbildwirkung
Dr. Benjamin Bell, Geschäftsbereichsleiter Teilhabe, zeigte sich stolz auf das, was mit dem Fachtag erreicht wurde: „Sie machen eine tolle Arbeit mit den leistungsberechtigten Menschen im Sinne von Vorbereitung und Anbahnung von Arbeit sowie sozialer Teilhabe. Sie schaffen Bildungsangebote, auch für Menschen, die schon älter sind. Sie haben sich konzeptionell hervorragend aufgestellt und gehen in Vorleistung für das, was wir im Land Brandenburg für alle Leistungserbringer erreichen wollen.“
Gemeint ist damit die Grundlagenarbeit für den Rahmen eines Zwei-Milieu-Prinzips in der Begleitung von Menschen mit Teilhabebeschränkungen. Dieses Konzept gibt Antworten auf zentrale Fragen: Was leistet die Tagesstruktur? Was zeichnet den Beschäftigung- und Bildungsbereich aus? Welche Infrastruktur und Ressourcen werden benötigt? Welche Ziele sind für die Leistungsberechtigten formuliert? Mit welcher Fachlichkeit sind die Angebote hinterlegt? Welche Personalschlüssel sind notwendig?
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Angebote erprobt
Für Dr. Bell ist das grundlegend, da es den Verhandlungen im Land Brandenburg Rückenwind gibt: „Wir können dem Kostenträger zeigen, was wir haben und was wir mit ihm verhandeln möchten, damit es in Leistungsrecht übersetzt wird. Ziel ist es, einen eigenen Leistungstyp für die Angebote in Brandenburg zu erwirken. In Berlin ist man da schon weiter.“ Er könne zwar den Erfolg nicht garantieren, aber ohne diese Grundlage gibt es für Dr. Bell wohl kaum eine Chance auf Umsetzung.
Im Anschluss begann der praktische Teil des Fachtages: In verschiedenen kreativen, handwerklichen und therapeutischen Angeboten konnten die Teilnehmenden selbst aktiv werden. In mehreren Workshops am Vor- und Nachmittag wurden diese BuB-Angebote auf dem Lobetaler Gelände gemeinsam erprobt und diskutiert. Besonderer Fokus lag auf der Vielfalt der Ansätze und darauf, wie die soziale Teilhabe und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten für alle sichergestellt und gefördert werden können.
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Bereichernder Austausch
Die Workshops umspannten eine große thematische Bandbreite – von Kreativ- und Handwerksangeboten über natur- und tiergestützte Projekte bis hin zu digitaler Teilhabe und Bewegungsförderung. So konnten die Teilnehmenden selbst ganz praktisch erfahren, welche Stärken, Chancen und Herausforderungen mit den jeweiligen Formaten verbunden sind.
Die Workshops wurden von Mitarbeitenden unterschiedlichster Standorte und Professionen angeboten. Das förderte einen bereichernden fachlichen Austausch und führte die verschiedensten Erfahrungen zusammen. Das Ausprobieren der Angebote in der Rolle der Teilnehmenden ermöglichte den Kolleginnen und Kollegen wertvolle Perspektivwechsel und führte zu vielen Erkenntnissen, die sie in ihre eigene Praxis mitnehmen können.
Maria Feske sagt rückblickend: „Der Fachtag zeigte eindrucksvoll, wie groß die Bandbreite an Beschäftigungs- und Bildungsangeboten für Menschen mit Behinderung im Verbund ist. Durch den engagierten und aktiven Austausch konnten die Teilnehmenden voneinander lernen und auch für die eigene Arbeit wichtige Impulse gewinnen. So wurden sowohl neue Kontakte geknüpft als auch bewährte Konzepte weiterentwickelt.“ Ein erneuter Fachtag ist bereits verabredet.
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Wolfgang Kern
Fotos: © Raimund Müller












