Lobetaler Adventskalender
Winzige Lagerfeuer
Heute, am 16. Dezember 2021, möchte ich Gedanken von Oliver Stefani mit Ihnen teilen.
Er hat sie für einen Kalender aufgeschrieben, der mir ein wichtiger Begleiter in der Adventszeit ist.
Kerzen sind eine außergewöhnliche Beleuchtung.
Man könnte sagen: Wir haben sie nicht mehr nötig
und gerade deshalb brauchen wir sie.
Das ist eigentlich schon der Fall seit der Erfindung
der Glühbirne Ende des 19. Jahrhunderts.
Kerzen sind heute keine Erhellungsinstrumente mehr,
sondern Bedeutungsträger, Symbole. Und es gibt nichts,
was sie vollständig ersetzen kann. Denn das Licht,
das sie erzeugen, hat ein charakteristisches Farbspektrum:
sehr wenige Blauanteile, hohe Rotanteile.
Diese wärmende Lichtfarbe wirkt wie Beruhigungstee.
Sie signalisiert uns: Zeit zum Ausruhen. Das leichte Flackern
der Flamme, der Geruch des verbrannten Wachses
und vor allem auch die Infrarotstrahlung, also die Wärme,
die eine Kerze erzeugt, schaffen ein Gefühl
von Geborgenheit und Ruhe.
In eine Kerzenflamme können wir schauen,
ohne geblendet zu werden.
Untersuchungen belegen, dass Licht wie das
von Kerzen zur Kreativität anregt und zum
Austausch mit anderen Menschen. Je wärmer
und gedimmter das Licht, desto wahrscheinlicher,
dass Gespräche mit gegenseitigem Vertrauen entstehen.
Letztlich sind Kerzen wie winzige Lagerfeuer,
um die wir uns gerne versammeln
und Geschichten lauschen.
Das Licht einer Flamme symbolisiert schon immer
Schutz und Sicherheit. Im Kerzenlicht fällt es
uns leichter, diese Mischung hinzubekommen,
die in diesen Zeiten so viele brauchen: die
Erinnerung an leichtere Tage und die Hoffnung
auf Besserung.
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen
Britta Knopp