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Applaus für einen Tag, der Geschichte schrieb

Gemeinsam ziehen die Mitwirkenden mit den Einzusegnenden in die Zionskirche ein.

Sonntag, 26. September in der Betheler Zionskirche: Diakon Wolfgang Roos-Pfeiffer, Ältester der Nazareth – Gemeinschaft, fragt gegen 13.30 Uhr in die bis auf den letzten Platz besetzte Kirche: Es freuen sich gerade viele Menschen mit Euch, oder? Die Antwort ist freudiger Applaus. Die Stimmung ist bestens.

Zwei Stunden zuvor begrüßte er die Gemeinde zum Gottesdienst anlässlich der Einsegnung in das Amt der Diakonin und des Diakons: „Heute ist ein bedeutender Tag für Euch, für die Evangelische Kirche, für Bethel, für die Gemeinschaft Nazareth.“ Er sollte recht behalten. Was folgte war eine zweistündige Feier, in dem 25 Mitarbeitende als Diakoninnen und Diakone der Nazareth Gemeinschaft eingesegnet wurden, darunter neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Lobetal.

Martin Wulff beglückwünschte in seinem Grußwort die Nazareth Diakoninnen und Diakone. Er verwies auf die historischen Bedeutung dieser Feier.

Ein historischer Tag

„Das ist historisch“, kommentierte Geschäftsführer Martin Wulff in seinem Grußwort dieses Ereignis. Seit vielen Jahren sei es zum ersten Mal wieder der Fall, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal als Diakoninnen und Diakone eingesegnet und Mitglied der Nazareth-Gemeinschaft wurden. „Wie konnte es dazu kommen?“, fragte Wulff und zeichnet die Geschichte nach. Einen wichtigen Impuls gaben die Einführungstage unter der Überschrift „Glauben verstehen – diakonisch handeln“, die 2007 für alle Lobetaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begonnen haben. Diesen folgte der Basis- und Vertiefungskurs Diakonie (Start 2017). Er bot die Möglichkeit, als Diakonin und Diakon abzuschließen. Für das erste Modul meldeten 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Interesse an. Neun davon wurden nun als Diakonin und Diakon eingesegnet.

In Gruppen kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach vorne und erhielten das Segenswort. Paten standen dabei und hielten die Hände zum Segen über die Diakoninnen und Diakone.

Die Herrlichkeit Gottes zum Leuchten bringen

Pastorin Jutta Beldermann, Leiterin der Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde, hielt die Festpredigt. Im Mittelpunkt stand der gemeinsame Einsegnungsspruch aus dem zweiten Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth: „Gott hat uns diesen Dienst übertragen und uns dazu sein Erbarmen geschenkt“.

Ein wenig sei der heutige Tag wie, wenn man eine Menge Päckchen auszupacken habe. Dazu falle ihr das Spiel „Schokolade auspacken" ein, das viele, wenn nicht sogar alle, vom Kindergeburtstag her kennen. Mit Handschuhen und Schal, mit Messer und Gabel arbeite man sich Päckchen für Päckchen vor, bis man am Ziel sei und die Schokolade freigelegt habe.

Das Gruppenbild aller neuen Nazareth Diakoninnen und Diakone.

„Auch Ihr Dienst wird so manches Päckchen bereithalten“, prophezeite sie. Christen bringen die Herrlichkeit Gottes in die Welt und zum Leuchten. Damit werde so manche Herausforderung verbunden sein. Kann sein, dass die Welt davon nichts oder wenig wissen möchte. Kann auch sein, dass der Zweifel kommt. Paulus sei es nicht anders gegangen und er macht Mut, sich nicht durch diese Widrigkeiten entmutigen zu lassen. Niemand sei allein. Gott schenke sein Erbarmen für diesen Dienst. Der Blick auf die Welt solle mit den Augen Jesu geschehen, mit den Augen der Liebe. Diese sehen die Not der Welt und die Orte, die diese Liebe brauchen. „Sie haben Gottes Liebe auf Ihrer Seite.“

Um beim Bild des Päckchens zu bleiben: Die gab es danach reichlich. Auch die Gäste sollten nicht ohne Geschenk wieder nach Hause gehen. Zur Erinnerung gab es ein Heft voller geistlicher Impulse – verfasst von den Diakoninnen und Diakonen - zum Kreuz der Schrippenkirche, das in der Ackerstraße vor der gleichnamigen Einrichtung aufgestellt ist. Darin schreibt Heidi Kubasch, Verbundleiterin in Dreibrück, am Ende ihrer Besinnung: „Möge uns Gottes Liebe, sein Friede und sein Segen weiterhin leiten.“ In diesem Sinne: Alles Gute.

Das Gruppenbild der Lobetaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der Einsegnung zur Diakonin und zum Diakon. 1. Reihe vorn v.l.: Peter Maciej, Jeannette Schulze (Johann-Hinrich-Wichern-Haus Rüdnitz); Kerstin Janisch (Kita St. Martin Biesenthal); Ivonne Köller u. Jeannette Heine (Verbund Nord-Ost Brandenburg Blütenberg); Anne Weihe (Lazarus Berlin); 2. Reihe v.l.: Werner Arlabosse (Stiftung Nazareth); Sandra Neubauer (Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde Bethel); Jonas Miller (GPVA Berlin); Lutz Markgraf (Verbund Süd-Ost Brandenburg Reichenwalde); Richard Meissner (GPVA Berlin); Eckhardt Vossiek (Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde Bethel); 3. Reihe hinten v.l.: Pastor Ulrich Pohl (Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwingschen Stiftungen Bethel); Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra (Theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal); Wolfgang Roos-Pfeiffer (Diakonische Gemeinschaft Nazareth - Ältester); Reinhard Neumann (Ev. Bildungsstätte und Fachhochschule, Historiker Bethel); Jutta Beldermann (Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde Bethel und Diakonische Gemeinschaft Nazareth); Martin Wulff (Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal); Niklas Kreppel und Thomas Roth (Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde Bethel)

28.09.2021