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Barnimer Baumschulen Biesenthal bieten individuellen Veredelungsservice an.

Wenn Andreas Pachali, Leiter der Barnimer Baumschulen Biesenthal und Baumexperte von Edelreisern, Unterlagen und Veredelung erzählt, dann ist er ganz in seinem Element. Für Laien mögen diese Begriffe erst einmal unverständlich sein. Andreas Pachali kann jedoch schnell zur Aufklärung beitragen. „Als Edelreiser werden einjährige Triebe von Obstbäumen bezeichnet, die zur Veredelung verwendet werden. Besonders geeignet dafür sind gerade und lang gewachsene Triebe, die häufig als Wassertriebe bezeichnet werden.“

„In dieser Saison möchten wir den Mehrsortenbaumwieder in den Fokus nehmen“, erläutert der Leiter der Baumschulen. Diese Form der Veredelung sei seit vielen Jahrhunderten eine beliebte Methode gewesen, um möglichst viele Sorten zu ernten. Wo es an Platz mangelte, wurden deshalb mehrere Sorten auf einen Baum gepfropft, so dass im Idealfall vom Sommer bis in den Spätherbst geerntet werden konnte. Andreas Pachali erklärt: „Es ist möglich bis zu zehn Apfelsorten auf einen Baum zu pfropfen. In der Regel sollten es aber vier bis fünf verschiedene Sorten sein.“ Die Barnimer Baumschulen Biesenthal beraten dabei, wie es geht und welche Sorten sich gut ergänzen.

Diese Edelreiser werden auf passend zugeschnittene Unterlagen aufgepfropft. Das ist ein wenig wie eine Organtransplantation.

Warum Veredelung?

Nur durch Veredelung lassen sich identische Exemplare einer Sorte heranziehen, egal ob es sich um Sorten der Massenproduktion handelt oder um Sorten, die es im Handel nicht mehr zu kaufen gibt oder deren Namen unbekannt sind. So kann man sich neue Bäume seiner individuellen Lieblingssorten oder von Neuentdeckungen nachziehen lassen, egal ob es sich um Kern- oder Steinobst handelt.

Und wie geschieht das?

Andreas Pachali erläutert: „Zur Veredelung eignen sich insbesondere einjährige Triebe, die etwa bleistiftstark und unverzweigt sind. Man findet sie im gut belichteten äußeren Kronenbereich der Obstbäume. Aus diesen Edelreisern werden mit speziellen, sehr scharfen Messern und einer besonderen Schnitttechnik Teilstücke mit nur wenigen Knospen herausgeschnitten. Diese Edelreiser werden dann auf passend zugeschnittene Unterlagen aufgepfropft. Das ist ein wenig wie eine Organtransplantation.“

Wann und wo?

Die selbst geschnittenen Edelreiser können in den Monaten Januar bis April in den Barnimer Baumschulen Biesenthal abgeben werden, um sie dort nach den persönlichen Wünschen veredeln zu lassen. Auch eine Versendung per Post ist gut möglich. Die Reiser können dafür in Stücke geschnitten und müssen feucht eingewickelt und in einer Plastiktüte o. ä.  geschützt werden. Im Herbst können die Jungbäume dann im Pflanzencenter der Barnimer Baumschulen Biesenthal abgeholt werden. Als Informationen werden die Anzahl der gewünschten Veredelungen benötigt sowie eine Angabe, wie groß der zukünftige Baum einmal werden darf oder soll, damit in der Baumschule die passende Unterlage ausgewählt werden kann. Am Freitag, den 6. März organisiert der Naturpark Barnim im Barnimpanorama in Wandlitz einen „Tag der Sortenvielfalt“.  Dort kann man sich die Edelsorten selbst aussuchen, Edelreiser tauschen und den Fachleuten der Baumschule bei der Veredelung zuschauen.

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung

„Ich bin besonders glücklich, dass wir mit diesem Service Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz bieten können“, so Pachali. Dieser soziale Aspekt ist für die Hoffnungstaler Werkstätten selbstverständlich. „Menschen mit Behinderungen werden befähigt, entsprechend ihren individuellen Möglichkeiten, an nachhaltiger Wertschöpfung teilzuhaben."

Information zu den Barnimer Baumschulen Biesenthal

Seit 1996 sind die Barnimer Baumschulen Biesenthal ein Betrieb der Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH, in dem Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen in den kompletten Produktionsablauf und Vermarktungsprozess integriert sind. Erzeugt werden u.a. Obstgehölze, Ziersträucher, Rhododendren, Hecken- und Kletterpflanzen sowie Allee- und Obstbäume. Verkauf und Beratung für Privatkunden erfolgen im Pflanzencenter. Gewerbliche Kunden erhalten Informationen, Angebote und Waren sowie Lieferorganisation im Verkaufsbüro.

Anschrift und Kontakt

Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH
Barnimer Baumschulen Biesenthal
Sydower Feld 1
16359 Biesenthal
Tel: 03337 430 311

E-Mail
pflanzencenter@lobetal.de

Öffnungszeiten

Januar - Februar:
Mo - Fr 10.00 bis 15.00 Uhr,

Juli - August :
Mo - Fr 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa 10:00 bis 14:00

März - Juni / September - Oktober:
Mo - Fr 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa 10.00 bis 14.00 Uhr

November
Mo – Fr 10:00 bis 17:00 Uhr, Sa 10:00 – 14:00 Uhr

Dezember
Mo – Fr 10:00 bis 16:00 Uhr, Sa 10:00 – 14:00 Uhr