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Staatssekretär Stefan Zierke besuchte Diakonie-Station Eberswalde

Während seines Besuches in der Diakonie-Station Eberswalde informierte sich Stefan Zierke in der letzten Woche über die Einrichtung. Zierke ist Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Merkel und Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Am gemeinsamen Frühstück nahmen u.a. auch die Leiterin des Verbunds Altenhilfe  Eberswalde  Katja Möhlhenrich-Krüger, die Pflegedienstleiterin Jessica Fetting, Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal sowie Elke Sommer und Dr. Günter Schultze-Dewitz, Bewohner der Wohnanlage Marie-Jonas-Stift, teil. Der Tisch war lecker gedeckt u.a. auch mit dem Lobetaler Neuling „Qurt“.

„Meine Frau und ich sind sehr froh, dass wir hier wohnen können. Für uns ist das ja die ,Endstation‘ im Leben, die wir soweit als möglich genießen wollen“, sagte Herr Dr. Schultze-Dewitz. Er ist Jahrgang 1928 und seit drei Jahren in der altersgerechten Wohnanlage „Marie-Jonas-Stift“ zuhause.  Im Gespräch stellte Katja Möhlhenrich-Krüger die zum Verbund Altenhilfe Eberswalde gehörenden Einrichtungen vor sowie die ambulanten Standorte Eberswalde, Joachimstahl und Finowfurt, an denen die Diakonie-Station Patienten in ihrer Häuslichkeit versorgt. Pflege, Behandlungspflege, Betreuungs- und Entlastungsleistungen, die Begleitung zum Arzt, zu Ämtern und Einrichtungen gehören zum Angebot für die insgesamt  ca. 210 Patienten, die hier in allen fünf Pflegegraden ambulant betreut werden. „Wir wollen unseren pflegebedürftigen Menschen helfen, doch haben wir in letzter Zeit feststellen müssen, dass leider zu oft nur die Reinigung des Wohnumfelds im Rahmen der Entlastungsleistungen beantragt werden“, so die Verbundleiterin. Sie macht darüber hinaus auf ein Problem aufmerksam: Alle Stellen für Pflegekräfte sind derzeit besetzt, jedoch bestehe kein Puffer für Urlaub oder im Krankheitsfall der Mitarbeitenden. „Schnell Ersatz bei Krankheitsausfall zu schaffen ist bei Personalmangel nahezu unmöglich.  Gerade die Versorgung weiter entfernt wohnender  Patienten ist aufgrund der geringen Kilometerpauschale problematisch.“

Staatssekretär Stefan Zierke (links) besuchte das Diakonie-Zentrum in Eberswalde. Ebenfalls auf dem Bild Einrichtungsleiterin Katja Möhlhenrich-Krüger, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal Martin Wulff, Pflegedienstleiterin Jessica Fetting und Bewohner Dr. Günter Schultze-Dewitz (v.li.).


Ein weiteres Problem sei die Bezahlung der Pflegekräfte. Obwohl diese hier durchaus nach Tarif bezahlt würden, herrsche eine große Differenz zwischen stationär oder ambulant angestellten Pflegekräften, ergänzte  Geschäftsführer Wulff. Leistungen in der ambulanten Pflege müssen anders vergütet werden, die Finanzierung der Pflegeleistungen unterscheidet sich sehr von der Finanzierung stationärer Angebote. „Auch müsse künftig e

ine bessere Differenzierung bei der ambulanten Pflege von Patienten auf dem Land und der Stadt berücksichtigt werden“, so Staatssekretär Zierke. Politisch müsse das aufmerksam verfolgt werden. Beobachtet wurde auch, dass viele ältere Menschen, aus  Angst  ihre Kinder würden zur Kasse gebeten werden, nicht in eine Einrichtung wollen.  Die Verbundleiterin wünschte sich zu dem eine finanzielle Unterstützung  für das Qualitätsmanagement im ambulanten Bereich, wie es stationär bereits angewendet wird. Die Regelung laut Personalstärkungsgesetz wäre auch im ambulanten Bereich wünschenswert sowie  eine Übergangsregelung für die derzeit noch sehr aufwendige und bürokratische Beantragung. Für alle Menschen sei es zudem wichtig, rechtzeitig daran zu denken, dass Angehörige alt und krank werden, Kinder häufig nicht in der Nähe wohnen und hier jeder auch selbst  entsprechend eigenverantwortlich Vorsorge  treffen müsse.

Im Anschluss an die Diskussionsrunde nahm Stefan Zierke noch eine Besichtigung des Standortes Erich-Mühsam-Straße 38 vor. Die Diakonie-Station Eberswalde bietet Betroffenen Beratung, Pflege, Haushaltshilfe, Betreuung und Unterstützung in der eigenen Häuslichkeit an. Qualifizierte Pflegefach- und Pflegekräfte ermöglichen so eine engagierte und individuelle Versorgung. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten, Kranken- und Pflegekassen sowie medizinischen Einrichtungen. Darüber hinaus wird eine stundenweise Betreuung  für Menschen mit Demenz und psychischen Erkrankungen angeboten. Die Betreuung von Pflegebedürftigen in der Tagespflege Marie-Jonas-Stift, Pflegeberatung, das Wohnen im Alter und vollstationäre Pflege im Altenpflegeheim Freudenquell sind Angebote des Verbunds Altenhilfe Eberswalde.  / Renate Meliß