In neuen Räumen: Migrationsberatungsstelle in Bernau-Süd eröffnet
Migrationsberatungsstelle in Bernau-Süd eröffnet ihre Türen in neuen Räumen. Welche Angebote erwarten die Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in den neuen Räumlichkeiten? Ein Blick hinter die Kulissen und die Stimmen der Beteiligten.
Am vergangenen Freitag wurde in Bernau das neue Migrationsberatungsbüro eröffnet. Es befindet sich in den Räumlichkeiten der ehemaligen Apotheke in der Sonnenallee 4 in Bernau-Süd. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten die verschiedenen Angebote vor. Diese umfassen die soziale Beratung von Menschen während des Asylverfahrens, die Beratung von geflüchteten Menschen mit Aufenthaltserlaubnis, die soziale Beratung von EU-Bürgern, den Jugendmigrationsdienst für junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren beim Übergang von der Schule zum Beruf sowie das Projekt VASiB, das Beratung zum Thema Wohnen, Erstorientierung und Wertevermittlung für geflüchtete Menschen anbietet.
"Mit dieser neuen Örtlichkeit können wir kurze Wege ermöglichen und die Vernetzung verbessern", betonte Christiane Goldschmidt, fachliche Leitung der Migrationsberatung. Die Migrationsberatung findet im Landkreis Barnim bereits seit den 1990er-Jahren statt und wird seit 2015 von der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal getragen.
"Das Migrationsberatungszentrum Bernau steht für eine niedrigschwellige und gut erreichbare Beratungsstelle für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte jeder Nationalität, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus", sagte Ralf Klinghammer, Bereichsleiter Migration der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Bisher befand sich das Migrationsberatungsbüro in der Orionstraße 10, doch die Räume waren schon seit längerer Zeit zu klein. Zur Eröffnung zitierte Bereichsleiter Ralf Klinghammer Bertolt Brecht aus seinen Flüchtlingsgesprächen von 1940/41: "Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so eine einfache Weise zustande wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustande kommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird."
"Ich freue mich sehr über das rege Interesse an einem für geflüchtete Menschen sehr wichtigen Thema. An diesem Ort wollen wir ihnen gerecht werden, sie begleiten und schützen, das war schon immer unsere Aufgabe als Stiftung", so die theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra. Die Migrationsberatung ist ein spezialisiertes Feld im breiten Aufgabenspektrum der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, daher sind die verbesserten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders wichtig, da sie hier mit den unterschiedlichsten Problematiken konfrontiert werden. "Dass ihr mir niemanden abweist!", war schon immer auch der Ansatz Friedrich von Bodelschwinghs gewesen.
Bürgermeister André Stahl betonte: "Diese Einrichtung ist eine Notwendigkeit, denn es ist ohne Zweifel sehr wichtig, Menschen, die in unser Land kommen, die richtigen Wege aufzuzeigen, damit sie hier heimisch werden können. Dazu gehört das Erlernen der Sprache und die Möglichkeit, qualifizierte Arbeit zu finden, was Voraussetzungen für die Akzeptanz in der Gesellschaft sind."
An der Eröffnung nahmen unter anderem Bernaus Bürgermeister André Stahl, WOBAU Geschäftsführerin Antje Mittenzwei, Vertreter des Landkreises Barnim, Vertreter des Job-Centers, Vertreter des Diakonischen Werkes und die Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Andrea Wagner-Pinggéra, teil.
Die Finanzierung der einzelnen Beratungsdienste erfolgt aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums, des Landes Brandenburg, der Freien Wohlfahrtspflege des Landkreises Barnim, dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds des Bundes (AMIF) sowie der Stadt Bernau.
Die Migrationsberatungsstelle ist dienstags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Termine können auch nach Vereinbarung vereinbart werden. Telefonisch erreichbar ist die Beratungsstelle unter der Nummer 03338/661630.