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Hier wird niemand weggeschickt: SchoberTreff eine der fünf Wärmeinseln in Lübben

Arno Pötschick kommt gern in den SchoberTreff in der Lübbener Hauptstraße, nicht nur wenn es kalt ist. Birgit Vogel bringt ihm Kaffee und frisch gebackene Plätzchen.

Wohlige Wärme empfängt den, der die Tür zum „SchoberTreff" öff­net. Duft von frisch gebackenen Plätzchen erfüllt den Raum. Zwei dekorierte Tische mit Stühlen laden zum Verweilen ein. „Einige Besucher haben die Gelegenheit zum Aufwärmen bereits genutzt", sagt Mitarbeiterin Birgit Vogel. Sie bringt heißen Tee oder Kaffee, dazu Plätzchen. Arno Pötschick aus Neuendorf am See kommt regelmäßig in den Stadtladen. „Ich bin gern hier, auch im Sommer, dann lässt es sich sehr schön draußen sitzen", erzählt er. Jetzt biete sich hier eine gute Gelegenheit zum Aufwärmen.

In den Regalen stehen handgemachte, adventliche Dekorationen und Geschenkideen zum Fest. Da sind Bäume aus Wolle, Stecken­pferde, Fensterschmucksterne, La­ternen, ein Miniatur-Spreewaldkahn und weitere, aus Holz gefertigte Uni­kate zu entdecken. Angefertigt werden sie in der Tagesstätte der Stiftung, „Zum Schober", am Stadt­rand von Lübben gelegen. Dort können Menschen mit psy­chischen Erkrankungen sich aktiv und kreativ betätigen, etwa in der Stuhlflechte­rei einen Stuhlsitz und dessen Rückenfläche mit der alten Hand­werkstechnik Wiener Geflecht herstellen. Verschiedene Maschinen und Werkzeuge stehen in der Holz­werkstatt bereit. Unter fach­kundiger Anleitung lernen die Tagesstättennutzer, Holz zu bearbei­ten und daraus nützliche und deko­rative Gegenstände zu fertigen. Auch Nähen, Malen, Stempeln, Sägen, Bohren oder Schleifen lässt sich ler­nen oder (wieder-)entdecken.

In der großen Küche wird täglich ein Mittagessen gekocht. Auch Backen und andere hauswirtschaftliche Auf­gaben helfen den Erkrankten, ihren Alltag wieder gut zu gestalten. Im hinteren Bereich des Stadtladens gehen sie ihrer Beschäftigung nach, backen Kuchen oder Plätzchen, kochen Kaffee, kümmern sich um die Kasse und arbeiten mit Holz.

„Unsere Türen im SchoberTreff sind das ganze Jahr über für Besu­cher geöffnet", sagt der Leiter der Einrichtung, Karsten Apel. „Wir schi­cken niemanden weg." Im Sommer kämen auch viele Touristen, die die schattigen Sitzplätze im Hof bei Kaffee und Kuchen zu schätzen wüssten. Außerdem bietet der „SchoberTreff" regelmäßig Veran­staltungen für die Einheimischen an. „Spielevormittag, Faschingsfrühstück und Oster­basteln sind schon geplant", zählt Birgit Vogel auf.

Foto: © Birgit Keilbach

13.01.2023