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Leitende am vierten Advent eingeführt in ihren Dienst

Gute Tradition ist in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Leitungsfunktion in einem Gottesdienst in ihren Dienst eingeführt werden. Dies war am 4. Advent der Fall.

 

„..., dass Sie in allen Aufgaben, Rechten und Pflichten den Dienst im Sinne des Vermächtnisses von Pastor Friedrich v. Bodelschwingh so versehen, dass es innerhalb und außerhalb der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal zu einem Zeugnis der Liebe Christi an den Menschen werde und dadurch zum Ansehen unseres Werkes in Stadt und Land beitrage.” So steht es in der Ernennungsurkunde, die die Geschäftsführer am vergangenen Sonntag, 18. Dezember, im Gottesdienst in der Lobetaler Kirche an die Leitungen Dr. Katherina Ruwwe-Glösenkamp, (Stabsstelle Unternehmensstrategie), Beatrix Waldmann (Stabsstelle Ökologie und Nachhaltigkeit), Jan Cantow (Stabsstelle Erinnerung und Geschichte) sowie Frank Wernecke (Bereich Altenhilfe) übergeben haben. „Es gehört zur Kultur der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, dass wir für Ihre Leitungstätigkeit den Segen Gottes erbitten“, betonte Theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra zu Beginn des Gottesdienstes. Für Martin Wulff sind die Vielfalt der Erfahrungen und der Persönlichkeiten für die Stiftung von hohem Wert. So sagte er: „Sie stehen für die Vielfalt der Stiftung. Das ergänzt sich gegenseitig und ist ein Reichtum für unsere Stiftung.“ Dabei lenkte er den Blick auf das Verbindende: „Was uns eint sind die christliche Wert und unser Glaube.“ Nicht ohne Grund stehe der Gottesdienst am Beginn Ihrer Leitungstätigkeit.

Einen Einblick in die Motivation, was sie mit der Stiftung verbindet, verrieten die vier beim anschließenden Empfang und verbanden dies jeweils mit einem Dank an die Geschäftsführung für die Unterstützung.

Beatrix Waldmann erinnert sich an die erste Begegnung mit den Hoffnungstaler Anstalten. Sie wurde 1987 angefragt, mit ihrem Mann ein Heim zu leiten. Es handelte sich um die Wohnstätte „Neue Mühle“ in Tuchen-Klobbicke, eine Immobilie, die die Hoffnungstaler Anstalten Ende der 1950er erhalten hat. Dort lebten 18 Frauen mit geistiger Behinderung. Sie fand eine Wohnsituation vor, die sie berührte und beschäftigte. So durfte das nicht bleiben. Beide fassten den Entschluss: Das muss anders werden. Das war die Triebfeder, warum beide ihren technischen Beruf aufgaben und die Leitung übernahmen. Sie wollte die Lebenssituation der Menschen verbessern, ein Leben in Würde und Selbstständigkeit ermöglichen. Bei allen folgenden Stationen, ob in Blütenberg, den Hoffnungstaler Werkstätten oder im Hotel Grenzfall, hat sich dann das Thema der Nachhaltigkeit und der Schöpfungsbewahrung wie ein roter Faden durch verschiedene Projekte gezogen. So war es sehr passend, dass die Geschäftsführung ihr die Stabsstelle übertragen hat.

Dr. Katherina Ruwwe-Glösenkamp trägt das diakonische Gen in sich. Sie sagte: „Kirche und Diakonie habe sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet, beruflich wie familiär.“ Vor zehn Jahren startete sie ihre berufliche Laufbahn in Bethel im Zentralen Controlling. 2017 übernahm sie das Strategische Controlling in Lobetal, 2021 die Leitung der Stabsstelle Unternehmensstrategie. Für sie ist dies „eine Stabsstelle der Möglichkeiten“, in der sie einen Beitrag dazu leisten möchte, mit mutigen Gedanken Gemeinschaft zu schaffen. Sie freut sich sehr mit ihrem Team auf die Aufgaben und Herausforderungen.

Dass Frank Wernecke seine Berufung in der Altenhilfe fand, verdankt er seinem Zivildienst in der ambulanten Pflege. Zu dem Zeitpunkt arbeitete er als Kaufmann und war vertraut mit wirtschaftlichen Themen. Doch die Begleitung und Pflege der älteren Menschen traf bei ihm einen Nerv. Er begann im Anschluss mit dem Studium der Gerontologie mit dem Schwerpunkt Management und Sozialplanung. Dieser Weg führte ihn über verschiedene Stationen ab Dezember 2019 in das Haus Altenpflegeheim „Freudenquell“ in Eberswalde und schließlich in die Bereichsleitung Altenhilfe, die er gemeinsam mit Katja Möhlhenrich-Krüger wahrnimmt.

Jan Cantow leitet seit 1994 das historische Archiv, das „Langzeitgedächtnis“ der Stiftung. 2020 entschloss sich die Geschäftsführung, die Stabsstelle Erinnerung und Geschichte einzurichten und ihm zu übertragen. Den Ausschlag dazu gab das Projekt, die Zeit der Hoffnungstaler Anstalten in der Zeit der DDR wissenschaftlich zu erforschen. Geprägt hat ihn die alte Lobetal-Erzählung Vater Bodelschwinghs. Dieser wollte mit der Gründung des Vereins Hoffnungstal, aus dem später die Stiftung hervorging, einen Ort schaffen, an dem die Tausenden, die in den Berliner Obdachlosenasylen zusammengepfercht hausten, als geachtete Persönlichkeiten leben können, sich in der Stille ihres Kämmerchens wieder auf sich selbst besinnen und vor allem mit ihrem Gott allein sein können. Dieses zeitlose und mächtige Narrativ von Respekt und Selbstbestimmung habe ihn gefangen genommen. Er möchte es in der Erinnerung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal lebendig halten.