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Dankbar. Erleichtert. Stolz: Diakonisches Werk Niederlausitz (Cottbus) feierte Jubiläum und weiht modernisierte Räume ein

Am 2. September 2022 feierte das Diakonische Werk Niederlausitz (DWNL) sein 30jähriges Jubiläum, genauer gesagt 30+2. Wie so viele Feste musste auch dieses immer wieder verschoben werden, so dass es nun zwei Jahre später als geplant stattfand. „Wir sind dankbar, erleichtert, stolz.“ Den beiden Geschäftsführerinnen Stefanie Fritzsche und Helma Klausmeier ist die Freude am Jubiläumstag deutlich anzumerken, mit dem gleichzeitig die Einweihung der modernisierten Räume des Albert-Schweizer-Hauses verbunden war. „Die Räume schaffen die Voraussetzungen für ein Kompetenzzentrum für Menschen, in dem Beratung für den Sozialraum stattfinden kann“, so die beiden. Auch die Gemeinschaft der Seniorinnen und Senioren hat nun einen ansprechenden Ort. Stefanie Fritzsche informierte: „In dem Multifunktionsraum Raum mit Bühne finden künftig Andachten und Veranstaltungen statt. Es werden Feste gefeiert und Musik wird erklingen. Es ist ein Ort der Gemeinschaft, der Teilhabe und der Gastfreundschaft. Die Küche wurde modernisiert, Beratungsräume sind barrierefrei zugänglich, Büros sind nun in ausreichender Zahl vorhanden.“ Viele Hände und viele Köpfe hätten zu diesem tollen Ergebnis beigetragen.

Der Jubiläumstag ist ein Meilenstein

Das Diakonische Werk konnte am Jubiläumstag damit einen Meilenstein seiner Entwicklung feiern. So habe die Verschiebung des Jubiläums auch sein Gutes, „nämlich dass wir dies in diesem wunderbaren Raum tun können“, betonte Andrea Wagner-Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal.

Überhaupt: Gut, dass es das Diakonische Werk gibt. Landkreis und Stadt würdigten in den Grußworten die Leistung der fast 350 Mitarbeitenden für das soziale Miteinander in der Region. André Schneider, Jugendamtsleiter, sagte für die Stadt Cottbus: „Seit mehr als 30 Jahren prägen Sie das soziale Miteinander und leisten hervorragende Arbeit.“ Für den Cottbusser Superintendenten Georg Thimme hat die Diakonie Niederlausitz immer ein offenes Ohr und ein gutes Gespür für die Notwendigkeiten der Zeit. Im Grußwort des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wies die Vorsitzende des Diakonischen Rates Ulrike Menzel, auf die gute Zusammenarbeit hin. „Ich freue mich, was uns gemeinsam gelungen ist. Der Kirchenkreis, die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (vBSB) mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal haben in schwierigen Zeiten dazu beigetragen, das Diakonische Werk wieder auf Kurs zu bringen.“

Mitarbeitende verwirklichen den Herzschlag der Diakonie

Aus Bielefeld war der Vorstandsvorsitzende der vBSB Pastor Ulrich Pohl angereist. In seiner Predigt bezog er sich auf die Erzählung vom Weltgericht im Matthäusevangelium. Diese beinhalten die Werke der Gerechtigkeit, ein Leittext der Diakonie. Sein Fazit: „Jesus Christus gibt sechs Handlungsanweisungen: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde aufnehmen, Nackte kleiden, Kranke und Gefangene besuchen. Jesus rückt Menschen in unser Blickfeld, um deren Wertschätzung wir uns bemühen sollen. Auf den Punkt gebracht: Hier geht es um die Herstellung von Menschenwürde. Das also ist der Maßstab, mit dem unser Leben gemessen und bewertet wird: Nächstenliebe, Sorge für die Schwachen und Unterdrückten, Einsatz für die Geringsten. Das ist Diakonie. Das ist Nachfolge Jesu Christi.“ Und das sei das tägliche Tun der Mitarbeitenden. Sie verwirklichen den Herzschlag der Diakonie.

Zu Beginn: das Engagement vieler Christinnen und Christen

Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, blickte in seinem Grußwort auf die Anfänge. Das Diakonische Werk Niederlausitz sei zwar vor 32 Jahren gegründet worden „doch die Wurzeln liegen viel weiter in der Vergangenheit. Die Anfänge der Stadtmission, einem Arbeitsgebiet des Diakonischen Werkes, finden sich schon in den 1970er Jahren.“ Damals habe die Cottbusser Klostergemeinde alleinstehende ältere Menschen um die Weihnachtszeit in die Schlosskirche zu einer kleinen Feier eingeladen. Getragen wurde dieses Angebot von vielen engagierten Christinnen und Christen.

Am 28. September 1990 fand dazu die Gründungsveranstaltung statt und hat eine Struktur geschaffen, aus der Großes geworden ist. 1991 nahmen die Diakonie Sozialstationen in Schmellwitz und Madlow den ambulanten Pflegebetrieb auf. Die weiteren Entwicklungen erfolgen im Jahrestakt. Im Januar 1992 wird das Alten- und Pflegeheim, das heutige Diakonische Alten- und Pflegezentrum „Albert-Schweitzer-Haus“, übernommen. 1992 übernahm der Verein „Diakonisches Werk Cottbus Stadt und Land“ die Trägerschaft für die TelefonSeelsorge Cottbus. Im September wird das Arbeitsge­biet um die Kinder- und Jugendhilfe erweitert. Es verging kaum ein Jahr, in dem nicht ein neues Angebot oder Kooperationen hinzugekommen sind.

Kirche und Diakonie machen gemeinsame Sache

In all den Jahren haben sich die Stadtmission und viele andere Dienste für Menschen unter dem Dach der Diakonie zusammengefunden. Seit 2014 begleitet die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal das Diakonische Werk Niederlausitz und ist seit 2018 Mehrheitsgesellschafter. Ein wichtiges Anliegen ist bis heute, dass Kirche und Diakonie in Cottbus gemeinsame Sache machen. Dieser Geist ist in den Strukturen des Diakonischen Werkes Niederlausitz abgebildet. Das unterstrich Martin Wulff: „Ich freue mich, dass wir als Hoffnungstaler Stiftung Lobetal mit Bethel, mit dem Kirchenkreis, mit der Stadt und den Kommunen gemeinsam für die Menschen in Cottbus und in der Niederlausitz da sind.“

Facettenreiches Angebot

Die Facette der Angebote ist facettenreich. Es sind Angebote für Kinder und Jugendliche, Hilfe für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, soziale Dienste für Migranten und Geflüchtete sowie Angebote im Bereich Arbeit und Beschäftigungsförderung. In neun ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen werden rund 200 Senioren und Pflegebedürftige, körperlich und seelisch Kranke sowie demente Menschen betreut. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beiden Diakonie-Sozialstationen pflegen über 250 Pflegebedürftige zu Hause. Eine offene soziale Beratung steht in drei Beratungsstellen im Spree-Neiße-Kreis und Cottbus Hilfesuchenden zur Seite.

Goldenes Kronenkreuz an Mitarbeitende überreicht

Am Nachmittag überreichte Pfarrerin Ulrike Menzel das Goldene Kronenkreuz an Mitarbeitende. Mit dieser höchsten Auszeichnung der Diakonie verbunden sind Dank und Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im diakonischen Dienst am Menschen. Das Goldene Kronenkreuz wird verliehen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mindestens 25 Jahre in der Diakonie arbeiten oder nach 15 Jahren, wenn sie in den Ruhestand gehen. Es ist gestaltet aus einem Kreuz und einer Krone. „Diese Zeichen stehen für Leben und Wertschätzung. Das Goldene Kronenkreuz zeigt die Kraftquelle, aus der wir in unserem Dienst der Diakonie schöpfen.“ Und im Hinblick auf die Jubilare sagte Frau Menzel: „Sie setzen der Diakonie die Krone auf. Sie haben ein Gefühl für königliche Würde. Sie verleihen königliche Würde.“

05.09.2022