Unterwegs in Deutschland: Die BAG EJSA* – Sommerreise informierte sich über die Schulsozialarbeit und den Jugendmigrationsdienst
Auf ihrer Sommerreise machten die Geschäftsführenden der BAG EJSA einen Stopp in Bernau. Die Schulsozialarbeit und der Jugendmigrationsdienst der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal standen auf dem Programm.
Start war in der Schule am Kirschgarten. Gesprächspartner waren Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung, des Landkreises, der Stadt Bernau sowie Landtagsabgeordnete. Das zeigte, wie groß das Interesse aller Beteiligten ist, um auf die Bedeutung der beiden Arbeitsfelder – Respekt Coach inklusive – aufmerksam zu machen.
Zunächst stellten die Schülerinnen Anna und Eva den Gästen ihre Schule vor. Stolz präsentierten sie ihre Lieblingsorte: Laborräume, Lernküche, das grüne Klassenzimmer. In Sichtweite immer der Neubau, der ab dem Schuljahr 2026/2027 viele Verbesserungen bringen wird. Es wird dann zwei Pausenhöfe, Begegnungs- und Kommunikationsorte sowie größere Klassenzimmer geben. Schon jetzt verfügt jedes Klassenzimmer über digitale Tafeln.
„Bildung braucht Bindung“ – das war das prägende Zitat von Schulleiter Ulf Weltzin. Für ihn sind die Kooperation in der Schulsozialarbeit und dem Jugendmigrationsdienst wichtige Angebote im Schulleben. Er nannte Beispiele, was dadurch möglich ist: die Ausbildung von Streitschlichtern, Präventionsangebote zu Drogen und Alkohol, teambildende Projekte sowie erlebnispädagogische Projekttage.
Die Schülerin Eva beschreibt die Schulsozialarbeit an ihrer Schule so: „Wir machen Ausflüge und lernen, Konflikte untereinander zu lösen. Ohne unsere Schulsozialarbeiterin wären wir nicht da, wo wir sind.“
Die Begleitung und Beratung durch den Migrationsdienst ist nicht wegzudenken. 80 Schülerinnen und Schüler aus 19 Staaten besuchen die Schule. Das bringt einen hohen Beratungsbedarf mit sich – sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für deren Eltern und die Lehrkräfte. Von großer Bedeutung ist die Schnittstelle beim Übergang von der Schule ins Berufsleben.
Die ständige Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Einblicke in die Praxis machten deutlich, wie viel Koordination, Geduld und Haltung diese Arbeit erfordert. Schulsozialarbeit, das Bundesvorhaben Respekt Coach und Jugendmigrationsdienste greifen hier ineinander – und können mit Unterstützung des Lehrpersonals Räume schaffen, in denen junge Menschen mit all ihren Anliegen, Bedürfnissen und Sorgen gehört, begleitet und gestärkt werden. Das sei kein Selbstläufer, sondern brauche den unbedingten Willen zur Zusammenarbeit und eine klare Haltung, betont Ulf Weltzin.
Im zweiten Teil beleuchteten Ralf Klinghammer, Bereichsleiter der Jugendhilfe, sowie Christiane Goldschmidt, Verbundleitung Migrationsberatungsdienste, die Rahmenbedingungen sowie die rechtlichen und finanziellen Grundlagen dieser Dienste.
Wie gelingt nachhaltige Zusammenarbeit in und mit Schulen? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig? Was bedeutet es, wenn Förderlogiken sich widersprechen oder die Finanzierung nicht ausreicht, um Kontinuität zu sichern? Diese Fragen standen im Zentrum des Austauschs. Dabei wurde klar: Kürzungen im Bildungsbereich sowie fehlende nachhaltige und zuverlässige Finanzierungsgrundlagen in der Jugendsozialarbeit und im Jugendmigrationsdienst gefährden den Erfolg und die Perspektiven für junge Menschen. Vor allem der soziale Frieden ist in Gefahr, weil rechte und menschenfeindliche Tendenzen auch im System Schule immer „salonfähiger“ werden und das Vertrauen in demokratische Strukturen bei jungen Menschen schwindet. Deshalb sei eine transparente und verbindliche Finanzierung immer wieder einzufordern.
Martina Maxi Schmidt (SPD), Landtagsabgeordnete für die Region Barnim, sieht in der Schulsozialarbeit ein wichtiges Engagement. Die Vertreterinnen der Stadt Bernau verwiesen auf das Engagement der Kommune: Die Stadt finanziert 2,5 Vollzeitstellen in der Schulsozialarbeit. Landkreis Barnim und das Land Brandenburg teilen sich zwei weitere Stellen. Der Leiter des Jugendamtes des Landkreises Barnim, Alexander Kleinau, würdigt die guten gesetzlichen Grundlagen in der Schulsozialarbeit, sieht aber immer wieder Defizite in der finanziellen Ausstattung.
Für Ralf Klinghammer ist es wichtig, die finanziellen Herausforderungen immer wieder zum Thema zu machen. Er sieht trotz vieler Widrigkeiten die Verantwortung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Region da zu sein. Das sei möglich, weil viel Engagement aller Beteiligten dahinterstehe, insbesondere der Kolleginnen und Kollegen. Im Gespräch zu bleiben, ist für ihn zentral. So stellt er einen Fachtag in Aussicht, um alle Akteure auf diesem Gebiet zusammenzubringen. Thema: Wie können wir das Thema Schulsozialarbeit und Migrationsberatung für Jugendliche erhalten, weiterentwickeln und Synergien nutzen?
Wolfgang Kern
Fotos © Wolfgang Kern
*Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit
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Anna und Eva stellten den Gästen ihre Schule vor. Stolz präsentierten sie ihre Lieblingsorte: Laborräume, Lernküche, das grüne Klassenzimmer. Anna und Eva stellten den Gästen ihre Schule vor. Stolz präsentierten sie ihre Lieblingsorte: Laborräume, Lernküche, das grüne Klassenzimmer.
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„Bildung braucht Bindung“ – das war das prägende Zitat von Schulleiter Ulf Weltzin. Für ihn sind die Kooperation in der Schulsozialarbeit und dem Jugendmigrationsdienst wichtige Angebote im Schulleben. „Bildung braucht Bindung“ – das war das prägende Zitat von Schulleiter Ulf Weltzin. Für ihn sind die Kooperation in der Schulsozialarbeit und dem Jugendmigrationsdienst wichtige Angebote im Schulleben.
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Nochmal Schulbank drücken. Auf dem Stundenplan steht das Thema Jugendsozialarbeit an der Schule am Kirschgarten in Bernau. Nochmal Schulbank drücken. Auf dem Stundenplan steht das Thema Jugendsozialarbeit an der Schule am Kirschgarten in Bernau.
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Auf ihrer Sommerreise machten die Geschäftsführenden der BAG EJSA einen Stopp in Bernau. Die Schulsozialarbeit und der Jugendmigrationsdienst der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal standen auf dem Programm. Gesprächspartner waren Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung, des Landkreises, der Stadt Bernau sowie Landtagsabgeordnete. Auf ihrer Sommerreise machten die Geschäftsführenden der BAG EJSA einen Stopp in Bernau. Die Schulsozialarbeit und der Jugendmigrationsdienst der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal standen auf dem Programm. Gesprächspartner waren Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung, des Landkreises, der Stadt Bernau sowie Landtagsabgeordnete.
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Christiane Goldschmidt, Verbundleitung Jugendmigrationsdienst, berichtet über die Rahmenbedingungen für den Jugendmigrationsdienst. Christiane Goldschmidt, Verbundleitung Jugendmigrationsdienst, berichtet über die Rahmenbedingungen für den Jugendmigrationsdienst.
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Ralf Klinghammer, Leiter der Jugendhilfe sieht die finanziellen Herausforderungen und gleichzeitig die Verantwortung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Region da zu sein. Ralf Klinghammer, Leiter der Jugendhilfe sieht die finanziellen Herausforderungen und gleichzeitig die Verantwortung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Region da zu sein.
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