{Play}

Trägerwechsel: Waldkita Schneckenkönig offiziell an die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal übergeben

Kita-Leiterin Diana Kelch erklärt, was es mit der Wächterin des Waldes auf sich hat.

Ungefähr 50 Gäste, Mitarbeitende der Kita Schneckenkönig, Kinder und Eltern machten sich am 13. Juni auf den Weg in den Wald. Der Grund: Heute endlich sollte der Trägerwechsel der Bernauer Waldkita Schneckenkönig begangen werden. Diese war bis August 2021 in privater Trägerschaft und ging bereits im September in die Verantwortung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal über. Die Kita mit Schwerpunkt Umweltbildung verfügt über 49 Plätze.

Auf halber Strecke zum Ort des Geschehens, dem sogenannten Hasenplatz, bittet Kita-Leiterin Diana Kelch kurz innezuhalten. „Was sehen Sie, wenn Sie sich umschauen?“ Viele Bäume waren zu sehen, schließlich begann hier der Wald. „Was sehen Sie noch? Schauen Sie genau!“ Eine Junge ruft und weiß die Antwort: „Eine Birke!“

Die Wächterin des Waldes

Frau Kelch erklärt: „Die große Birke am Waldesrand ist für uns die Wächterin des Waldes. Bevor wir den Wald betreten, fragen wir: „Dürfen wir weiter? Wir schauen, wie der Wald heute aussieht. Wir riechen. Wir fühlen. Wir hören genau hin. So bereiten wir uns vor und treten in Beziehung mit den Bäumen und mit der Natur. Wir hören oft ein Rascheln oder einen Windhauch und fühlen uns dadurch eingeladen, weiter zu gehen. Ganz achtsam und respektvoll, denn wir sind die Gäste des Waldes.

Der Hasenplatz ist der Treffpunkt und zentrale Ort der Waldkita Schneckenkönig

Täglich im Wald unterwegs

Am Hasenplatz angekommen, lernen die Gäste etwas über das Konzept kennen. Achtsamkeit sei eine wichtige Übung, die die Kinder lernen, wenn sie in der Natur unterwegs sind. Der Wald biete vielfältige Möglichkeiten. Jedes Kind könne sich mit seinen Besonderheiten einbringen. Fachlich ausgedrückt geht es dabei um Umweltbildung. Die Kinder verbringen bei Wind und Wetter täglich rund drei Stunden im Wald. Danach geht es wieder zurück. Im Kita Gebäude an der Wandlitzer Chaussee 55 befinden sich Räume für kreative und pädagogische Aktivitäten. Ein Garten vermittelt Wissen über gesundes Essen und den Wert der Lebensmittel.

„Mich erinnert der Tag an die alte Geschichte von Abraham“, sagt Pfarrerin Michaela Fröhling in ihrer Andacht. Auch er war unterwegs. Gott hat versprochen, dass er immer bei ihm und bei seiner Familie sei. Er versprach: „Ich will Dich segnen.“ Als Zeichen und als Erinnerung überreichte Michaela Fröhling einen Wanderstab, auf dem genau diese Worte standen: „Ich will Dich segnen.“

Überraschung: Als Geschenk gab es zwei Holzpferde, die gleich in Beschlag genommen wurden.

Wachsen und Reifen: Sinnbild des Lebens

Bürgermeister André Stahl kam ebenfalls nicht mit leeren Händen und übergab einen Apfelbaum. „Ich bin dankbar, dass die Stiftung das Fortbestehen dieser Kita sichert.“ Diese sei ein erfahrener Träger und ein Garant für Qualität und Kontinuität. „Umweltbildung ist das Credo der Kita Schneckenkönig. Insofern passe diese Kita sehr gut zu Lobetal, vor allem deshalb, weil von hier viele Impulse für alle Kitas ausgehen können. Das bereichere die Stiftung sehr“, betont Martin Wulff, Geschäftsführer.  „Wenn du ein Kind siehst, begegnest du Gott auf frischer Tat“, zitiert schließlich Ralf Klinghammer, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe, ein altes Sprichwort und hob die Bedeutung der Persönlichkeitsbildung durch die Kitaarbeit hervor. Die Natur zu erleben, das Wachsen und Reifen, das Werden und Vergehen erzähle viel vom Leben und helfe es, zu verstehen. Nur ein großartiges und hochmotiviertes Team könne diese Arbeit möglich machen, würdigt Diana Kelch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders bewährt habe sich dies in der jüngsten Zeit des Übergangs und in der die Pandemie eine hohe Flexibilität von allen erforderte. 

Wieder zurück auf dem Kitagelände wartete auf die Kleinen noch eine Überraschung. Ihr Spielplatz wurde um eine Attraktion bereichert. Martin Wulff und Yvonne Schmidt-Dankert, Dezernentin für Schul-, Sport- und Jugendangelegenheiten der Stadt Bernau, enthüllten zwei Holzpferde, die selbstverständlich gleich in Beschlag genommen wurden. Da blieben nur noch vier Worte offen: „Das Buffet ist eröffnet.“

24.06.22 / JK