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Lobetaler Küche nimmt Nassmüllanlage in Betrieb. Reduzierung von Abfall und Energie um mehr als 50%

Theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra entsorgt Küchenabfälle im Nassmüll-Schredder. Diese Reste werden mit Hochdruck in einen Tank gepumpt.

Ein Wunderwerk der Umwelttechnik und wird künftig den CO2 Ausstoß deutlich reduzieren.

Im Kochprozess von Großküchen, auch der Lobetaler Küche, entstehen Abfälle aus Lebensmittelresten, die nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen. Bisher wurden diese in Abfallbehältern gesammelt, gekühlt, separiert und verschlossen bis zur Abholung gelagert. Mit dem LKW wurde dann der Transport zur Müllverbrennungsanlage durchgeführt. Dies geschah bislang drei Mal in der Woche. Anschließend wurden die Behälter gesäubert und desinfiziert. Dieser Prozess ist mit hohem Energieverbrauch und hohen Kosten verbunden und gehört nun der Vergangenheit an.

Im Tank angekommen verändern sich die Reste in Biomasse und können dann später als Biotreibstoff genutzt werden.

Am 10. Februar wurde eine Nassmüllanlage der Lobetaler Küche offiziell in Betrieb genommen. Diese reduziert den Abfall und senkt den Energieverbrauch deutlich.

Andrea Wagner-Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und zuständig für Ökologie und Nachhaltigkeit, sagt: „Die Anlage ist ein Wunderwerk der Umwelttechnik. Sie setzt mit einer einfachen wie überzeugenden Technik neue Maßstäbe für die Müllentsorgung in Großküchen.“ Dabei werden nicht nur Kosten für Reinigung und Entsorgung sowie für die Kühlung von Lagerräumen vermieden. Mit der emissionsfreien Entsorgung werde zudem die Umwelt entlastet, und es werden die Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes weit über das geforderte Maß von 50% Abfallreduzierung erfüllt.

So funktioniert die simple Technologie einer Nassmüllanlage: Ein „Schredder“ zermahlt die Speisereste einschließlich Knochen zu einer homogenen Masse, die luftdicht und ungekühlt in einem Behälter lagert. Die Restmasse verliert ihre Abfalleigenschaft und wird als hochenergetische Biomasse etwa alle sechs Wochen einer Verwertungsstelle zugeführt, die daraus neben Biogas auch Mischfettsäure oder Biomethan für die Mobilität gewinnt.

Fotos: © Wolfgang Kern

11.02.2022