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Lecker Honig: Bienen im Sankt Georgen-Hospital

Seit einiger Zeit summt und brummt es in dem kleinen Bienenstock im Garten des Sankt Georgen-Hospitals. Das Sankt Georgen-Hospital zu Bernau, als ehemaliges christliches Krankenhaus, gilt als die älteste Stiftung in Brandenburg. Das Hospitalgebäude wurde von 2002 bis 2005 umfassend saniert und wird heute durch die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal für die ambulante Lebens- und Wohnbegleitung abhängigkeitskranker Menschen genutzt.

Sandra Szilat ist hier Sozialarbeiterin und gleichzeitig Imkerin. „Bevor wir unser Bienenprojekt starteten, haben wir zunächst eine Bienenwiese angelegt“, erklärt sie. „Die Bienen, die man hier sieht, sind ein Ableger eines meiner beiden Wirtschaftsvölker.“ Eigentlich würden die Bienen sonst einfach ausschwärmen. 5.000 Bienen befinden sich jetzt in der so genannten „Bienenbeute“, was die eigentliche Behausung ist.

Sebastian Sergel und Günter Wittstock prüfen unter Schutzkleidung, ob im Bienenstock am Sankt Georgen Hospital alles in Ordnung ist.

Indessen machen sich Sebastian Sergel und Günter Wittstock an die Arbeit und ziehen die Imkerkluft an. Sie besteht aus aus Jacke mit Kopf- und Gesichtsschutz sowie Handschuhen. Beide prüfen, ob noch alles in Ordnung ist. Noch haben die Bienen keine Königin, daher wurde von den Ammenbienen zunächst eine Larve ausgesucht. Diese wird nun mit „Gelée Royale“ in einer speziellen Weiselzelle gefüttert. Anschließend gilt die „Puppenruhe“, währenddessen die Metamorphose abläuft und aus der Made eine Bienenkönigin wird. Diese ist dann übrigens das einzige geschlechtsreife weibliche Tier und sorgt mit der Ablage von Eiern für den regelmäßigen Nachwuchs im Bienenstock.

Während die Arbeitsbienen für die Pflege der Brut, Reinigung der Behausung, Neubau von Waben, Bewachung des Fluglochs sowie dem Sammeln von Pollen und Nektar zuständig sind, dienen die männlichen Bienen, die sogenannten Drohnen, der Begattung. Darüber hinaus sind sie dann nutzlose Fresser die deshalb, nach den Regeln im Bienenstaat, das Volk im Herbst verlassen müssen.

Sebastian Sergel, Günter Wittstock, Nico Müller, Ingo Kellner und Sandra Szilat betreuen seit kurzem das neue Bienenprojekt im Sankt Georgen Hospital.

„Wir essen gerne Honig zum Frühstück, so sind wir auf die Idee gekommen, es hier einmal selbst mit einem Bienenstock zu probieren“, erzählt Frau Szilat, die sich selbst schon immer sehr für die Imkerei interessiert hat. Sie betreut hier die Bewohnerinnen und Bewohner im Sankt Georgen-Stift und jetzt auch gemeinsam mit ihnen die Bienen. Das Projekt läuft vorerst über ein Jahr, in der Hoffnung, dass die Bewohnerinnen und Bewohner es später mal eigenständig übernehmen können. Doch noch gilt es viel zu lernen.

Und wie kommt man nun zum Honig? „Die Bienen fliegen aus. Sie haben hier einen Radius von 4 bis 5 Kilometern“, so Frau Szilat. „Gerade fliegen sie auch gern die Blüten der Robinie dort an." Die Honigernte gestaltet sich so, dass die Honigwaben zunächst „entdeckelt“ werden, sprich, der Wachsdeckel, welchen die Bienen aufgelegt haben, wird entfernt. Anschließend wird der Honig geschleudert und dann durch zwei Siebe gefiltert. Den entstandenen Schaum schöpft man ab und nach dem Durchrühren wird er in Gläser abgefüllt. Schon kann es dann heißen: „Lecker Honig.“