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Lazarus Schulen feiern Jubiläum

Lazarus Schulen feiern Jubiläum

2021 wurden die Lazarus Schulen 30 Jahre alt. Gefeiert wurde am 22. September 2023.  

„Karibu!“ Gleich zu Beginn erfolgte ein Statement der Vielfalt. In einem Dutzend Sprachen wurden die Gäste begrüßt, darunter Sprachen wie Suaheli, Arabisch, Spanisch, Dänisch und Französisch.  Und auch die drei neuen Klassen: Klasse der Fachoberschule, Klasse der Berufsfachschule für Sozialassistenz und Klasse der Fachschule für Sozialpädagogik wurden herzlich in die Schulgemeinschaft aufgenommen. Die rund 60 Schülerinnen und Schüler erhielten im „Menschentunnel“ eine warme Applausdusche.

Das war der passende Auftakt für ein buntes und fröhliches Fest, dem auch der Regen nichts antun konnte. Moderiert wurde der Nachmittag von Heike Beyer-Kellermann, einer Frau der ersten Stunde, wie Heide Kroker. Leiterin der Pflegeschule, den Gästen verriet, als sie über die Anfänge der Altenpflegeausbildung erzählte. Damit hatte alles im Jahre 1991 begonnen. 

Schulleiterin Christine Herbst-Anacker stellte neben dem Dank das Credo des Gründers der Lazarus Stiftung, Pfarrer Wilhelm Boegehold, in den Mittelpunkt: „Niemanden und nichts aufgeben“. Sie unterstrich: „Wenn wir hinschauen, wenn wir uns achtsam wahrnehmen, dann kann Schulgemeinschaft gelingen, als Schule, die zwar stets gewachsen, aber relativ klein geblieben ist, war und ist es uns wichtig, dass wir einander kennen und Herausforderungen gemeinsam angehen. Nur so kann Schule ein sicherer Ort sein und Lernen gelingen.“ Neben der Vermittlung von Fachwissen sei es wichtig, die kommunikativen und sozialen Kompetenzen der Studierenden zu stärken. Durch die relativ kleine und übersichtliche Schule werde eine intensive Betreuung und Förderung der Studierenden möglich. 

Eine Zeitreise durch 32 Jahre

Heide Kroker und Christine Herbst-Anacker nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise. Aus der ersten Schule hat sich eine Reihe weiterer Schulen entwickelt:  2000 die Gründung der einjährigen Berufsfachschule für Sozialwesen (OBF), 2004 die Fachoberschule, 2008 Gründung der Berufsfachschule für Sozialassistenz (SAS), 2011 die Fachschule für Sozialpädagogik, 2020 die Gründung der Pflegeschule mit der Generalistischen Pflegeausbildung.  Dies hat die Berufsfachschule für Altenpflege abgelöst. Der letzte Kurs der „alten“ Altenpflegeausbildung wurde  im Juli 2023 verabschiedet.

Heide Kroker (re.) und Christine Herbst-Anacker nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise.
Heide Kroker (re.) und Christine Herbst-Anacker nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise.

Damit einher ging die Erweiterung der Räumlichkeiten. 2010 wurde der Schwesternflügel auf dem Lazarus Campus umgebaut und neue Schulräume eingerichtet. 2018 wurde die ehemalige Großküche umgebaut. Das Ergebnis: zwei neue Klassenräume und ein Aufenthaltsbereich. Schließlich zog in 2018 und noch rechtzeitig vor der Pandemie das digitale Zeitalter ein. Smartboards stehen seitdem in allen Räumen zur Verfügung. 

Bildung in all seinen Facetten. 

Die Theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra stellte in ihrer Begrüßung drei grundsätzliche Aspekte in den Mittelpunkt. „Bildung gehört zu einem evangelischen Träger und zum evangelischen Profil.“ Dies sei ein wichtiges Anliegen im Protestantismus seit jeher. Nach innen braucht es Ausbildung, um Fachkräfte zu gewinnen. Das war der Gedanke, der die Lazarus Schulen entstehen ließ und gilt bis heute. 

Im zweiten Aspekt betonte Andrea Wagner-Pinggéra den inklusiven Aspekt von Bildung. „Inklusion beginnt bereits dort, wo Schul- und Bildungsbiografien schwierig verlaufen. Es bedeutet, jungen wie auch etwas älteren Menschen sowie Männern und Frauen Lernen so zu ermöglichen, dass sie sich während der Ausbildung gestützt und gestärkt wissen.“

Ein drittes: „Diakonische Bildung stärkt und bestärkt Menschen darin, Haltung und Persönlichkeit zu entwickeln.“ Dies sei getragen von biblischer Ethik, die sich in der Nächstenliebe entfaltet. „Diesen ethischen Maßstab gilt es in all seinen Facetten auszuloten“, so Wagner-Pinggéra.

Die Theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra stellte in ihrer Begrüßung drei grundsätzliche Aspekte von Bildung in den Mittelpunkt.
Die Theologische Geschäftsführerin Andrea Wagner-Pinggéra stellte in ihrer Begrüßung drei grundsätzliche Aspekte von Bildung in den Mittelpunkt.

 

Ein Lernort für’s Leben

Dabei gehört Feiern für die Lazarus Schulen unbedingt dazu. Waffeln, Kuchen, Suppen, Quiches und die Getränke wurden von Schülerinnen und Schülern selbst zubereitet. Ein „Schnäppchenmarkt“ für nützliches und unnützliches Wissen, ein Spielezelt mit selbstgestalteten Spielen zum Ausprobieren, einen Film- und Fotostand mit Filmbeiträgen aus den Schulklassen, ein digitales Fotoalbum über die 32jährige Lazarus-Schule-Geschichte, ein Treffpunkt für Ehemalige mit Interviews und eine Kunstaktion mit „Schnellportraits“ boten perfekte Unterhaltung. Topacts wie Lady Gaga und eine Dragqueen sowie Anni, Marvin, Bernd und Nell sorgten mit Songs, Tanz und Performance für beste Stimmung, für viel Applaus und ließen keine Zweifel offen: Die Lazarus Schulen sind bunt, attraktiv und engagiert. Hier lernt man auch fürs Leben.

 

Wolfgang Kern,

2. Oktober 2023